Mach den Mund auf!

An manchen Dingen beißt man sich einfach fest und schafft es allein nicht, sich davon zu lösen. Man kann sich im Kreis drehen, auf und nieder springen, die eigene Lage ignorieren oder sich versuchen zu entspannen – das Ding bleibt da. Nichts hilft. Bis auf eines: den Mund aufmachen.

Ich merke, wie gut es tut hier all die Gedanken aufzuschreiben, die mir bislang quer hingen. Deshalb freue ich mich auch auf mein Treffen mit einer Psychologin, das in ein paar Tagen stattfinden wird  – erst einmal nur zu einem Vorgespräch. Sie hat sich auf frauenheilkundliche Psychosomatik, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und Supervision spezialisiert. Ein Dialog ist ja doch nochmal etwas anderes, zumal mit einer Person, zu der eine gewisse Distanz besteht und die damit umzugehen weiß. Man bleibt nicht nur in seinem eigenen Oberstübchen, sondern wird angeregt darüber hinaus zu denken. Ich hoffe, dass es meinen Horizont erweitert. Selbst wenn die Erkenntnis aus dem Treffen nur darin besteht, dass keine weiteren Gespräche notwendig sind.

Aber wenn doch weitere Termine sinnvoll erscheinen, dann muss ich mich natürlich gedulden. Mir wurde am Telefon gesagt, dass die Terminvergabe für Therapiesitzungen bis April bereits ausgeschöpft sei – ich kann also frühestens ab Mai oder Juni an das Treffen der kommenden Woche anknüpfen. So ist das eben.

Wie kam es zu dem Kontakt? Ich erwähnte bereits, dass mir mein Gynäkologe beim letzten Treffen eine Überweisung zur psychologischen Beratung mitgab – er empfahl mir die Medizinische Klinik der Charité mit Schwerpunkt Psychosomatik. Dort vereinbarte ich dann auch nach ein paar Tagen des Zögerns einen Termin. Wie ich schnell merkte, war dies jedoch nur eine Zwischenstation und ich erhielt eine lange Liste an Adressen für Psychologen in meiner Nähe – doch auch einen extra Tipp: Eine Psychologin, die sich auf Gynäkologie und Frauenheilkunde spezialisiert hatte. Das fand ich perfekt und rief dort als erstes an. Ich bekam einen recht zeitnahen Termin zu einem Vorgespräch und warte seitdem auf den großen Tag. In der Charité gab es natürlich auch ein Gespräch, das empfand ich aber als einen ziemlich strammen Ritt durch meine geistige Verfassung und die bisherigen Geschehnisse seit der POI-Diagnose. Meine Erwartung an das Vorgespräch mit der spezialisierten Psychologin ist eine andere. Ich hoffe, dass es nicht genauso abläuft. Klar, man macht sich in solch einer Sache so oder so nackig – aber es kommt doch auch um das Drumherum an. In der Charité war es irgendwie zu klinisch steril und der Fragenkatalog zu unpersönlich. Ich werde sehen, wie es dieses Mal abläuft und berichten!

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